24 April 2012

Plattformneutralität

Der Begriff der Plattformneutralität war es, der mich letztlich zu den Piraten gebracht hat, ganz konkret der Artikel „Das politische Denken der Piraten“ im Blog Ctrl-Verlust. Demnach ist Plattformneutralität das Konzept, welches die Piraten zusammenbringt und antreibt. Und offensichtlich sehen das immer mehr Piraten so.


Plattformneutralität entspringt dem Netz und kann dort an vielen Stellen erlebt werden, und die meisten Piraten haben dort ihre Sozialisation erfahren - daher auch die offensichtliche Affinität von Piraten zum Netz.

Dennoch ist das Konzept wesentlich weiter anwendbar, als nur im Netz, wie Mainbrain vom Blog wirklich-wahr.net in seinem Artikel „Plattformneutralität – Chancengleichheit und das Streben nach Gerechtigkeit“ sehr gut darstellt.

Ich hoffe, dass die Diskussion der Medien in den nächsten Monaten diesen Aspekt der Piraten auch mal aufgreift, anstatt sich ständig nur über unglückliche Nazivergleiche, vereinzelte rechtsradikale Spinner in der Partei und die angeblich von den Piraten geforderte Abschaffung des Urheberrechts aufzuregen.

04 April 2012

Öffentlicher Umgang mit persönlichen Daten

Ich nehme an, ich habe auf den Artikel von "CultOfMac" über die iPhone-App "Girls Around Me" wie Viele reagiert, die am Thema Datenschutz interessiert sind: "Tja, damit konnte man rechnen. Die Mädels, die alle ihre Daten ins Netz stellen, sind irgendwo selbst Schuld."

Interessanterweise hat sich da scheinbar bei mir ein Denkmuster eingeschlichen, das im Artikel der Mädchenmannschaft wunderbar entlarvt wird. Ist das nicht das Gleiche, wie wenn ich sage: "Die Frauen, die mit bauchfreiem Kleid zur Arbeit kommen, müssen sich nicht wundern, wenn sie von Kollegen angegrapscht werden?" Oder, um das mal konsequent weiterzuführen: "Die Frauen, die ohne Burka rumlaufen, sind selbst Schuld, wenn sie von strenggläubigen Muslimen als "Huren" bezeichnet werden."

Kritisieren sollten wir also nicht die Leute, die persönliche Daten öffentlich ins Netz stellen, sondern die Leute, die diese Daten nutzen, um damit Frauen anzumachen oder ihnen Arbeitsplätze zu verweigern.

Übrigens finde ich interessant, dass das auch mal nach hinten los gehen kann, wie dieser Blogeintrag eindrucksvoll zeigt.

"Digital Visitor" oder "Digital Resident"?

Den folgenden Vortrag von Peter Kruse kann ich jedem mit Interesse an der Debatte über Datenschutz und die sozialen Medien empfehlen. Vorsicht, der Vortrag geht 30 Minuten, aber er lohnt sich!
 


Ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob ich mich als "Digital Visitor" oder als "Digital Resident" bezeichnen würde. Vielleicht bin ich einer von denen dazwischen. Ich habe übrigens den Eindruck, das ist eine ziemlich piratige Position.